“Taschengeld ist Übungsgeld”
Geschichten erzählen, geht auch in der Finanzbranche. Sehr gern schreibe ich für das Mitgliedermagazin der Volksbank Hannover.
Den Originalbeitrag finden Sie hier.
Nur ein Fünftel der Eltern lassen ihren Kindern freie Hand
Rebecca (10) kommt mit ihrer Freundin kichernd vom Kiosk. „Hallo Mama, ich höre mit Nele noch ne CD, okay?“ Mit Chips-Tüte und Gummibärchen bewaffnet, ziehen sich die beiden Mädchen in Rebeccas Zimmer zurück. Die Mutter ist von der süßen Fracht nicht begeistert. Viel lieber hätte sie den beiden einen Apfel ins Zimmer gereicht. Aber sie kennt es nicht anders. Rebecca gibt fast ihr ganzes Taschengeld für Süßigkeiten aus. Nicht immer leicht, sie dabei einfach gewähren zu lassen.
So, wie Rebeccas Mutter fragen sich viele Eltern: Machen sie es richtig? Und wie machen es eigentlich die anderen? Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hat hier einmal nachgefragt.
Vertrauen ist gut, aber…
Im Grunde sind sich Eltern einig: Damit ihre Kinder lernen, sich verantwortungsvoll durch den Konsum-Dschungel zu bewegen, sollten sie selbst bestimmen, wie sie ihr Taschengeld ausgeben. Aber so ganz loslassen wollen Eltern dann doch nicht. So sind 53 Prozent der befragten Eltern der Ansicht, dass sie zumindest ein Auge darauf haben sollten, wofür die lieben Kleinen ihr Geld verwenden. Gerade einmal 24 Prozent würden ihren Kindern völlig freie Hand lassen.
Das muss reichen
Ein 14-jähriges Kind sollte maximal 20 Euro Taschengeld im Monat erhalten. Das meinen zumindest 35 Prozent der befragten Eltern. 27 Prozent nannten eine Spanne von 21 bis 40 Euro. Ebenso viele Eltern würden ihren Kindern sogar mehr als 40 Euro monatlich in die Hand geben. Die Empfehlung des Jugendamtes bewegt sich dazwischen: 25 Euro monatlich für ein 14-jähriges Kind.
Dass Taschengeld mit der Einschulung ein Thema wird, meinen 44 Prozent der Eltern. Diesen Weg bestätigen auch Pädagogen: Mit kleinem Betrag sehr früh starten und altersgerecht erhöhen. Entscheidend dabei: Egal, welche Summe am Ende über den Tisch geht, wichtig ist Konsequenz: Wenn Eltern nach Aufbrauchen des Taschengeldes dennoch weiter die Wünsche des Kindes erfüllen, dann ist der Lerneffekt gleich Null.
Ausgezeichnete Tipps
Umfangreiche Tipps zum Thema Taschengelderziehung finden Eltern auch im Schulserviceportal der Volksbanken und Raiffeisenbanken (www.jugend-und-finanzen.de) Und das sogar pädagogisch besonders wertvoll. Deshalb prämierte die Gesellschaft für Pädagogik und Informationen (GPI) das Portal jetzt auch mit dem Comenius-EduMedia-Siegel.